Schon 1892 hatte Satie einmal mit eine Komposition ("Uspud"- ein christl.Ballett) versucht sein Publikum, aber vor allem den Direktor der Pariser Oper, dem er die Partitur vorlegt, zu provozieren: eine Musik - konstruiert aus wenigen Fertigteilen ("motif"), scheinbar beliebig aneinandergereiht. Auch in anderen Kompositionen wendet er diese Baukastenmethode an. Mag diese Erfindung vielleicht auch von einem Mangel an kompositionstechnischer Ausbildung herrühren, sie bedeutet jedoch den Bruch mit den herrschenden Ordnungsprinzipien der westeuropäischen Musik. Satie will keine "Ausdrucksmusik" a la Wagner mehr schreiben. Das bleibt sein Credo - über alle Krisen, Selbstzweifel und öffentliche Kritik hinweg.
(Wehm., 2005, S.47ff.)
.......
......."Jeder wird Ihnen sagen, ich sei kein Musiker.
.......Das stimmt. Schon zu Beginn meiner Laufbahn
.......habe ich mich sogleich zu den Phonometro-
.......graphen gezählt. (...) Überhaupt macht es mir
.......mehr Spaß, einen Ton zu messen, als ihn zu
.......hören."
.......(1912 - Schriften, S.143)
1909
1898 zieht Satie in ein einfaches Zimmer in Arceuil, 22 rue Cauchy, einem Vorort von Paris, was einen Fussmarsch von ca.20 km bedeutet.
Spielanweisung zu "Sur une casque" (Auf einen Helm) :
(Beschleunigten Schrittes) Sie kommen. Wie voll es hier ist! (Kaputte Mechanik)
Das ist herrlich! Da, die Trommeln! Das ist der Oberst, dieser schöne Mann ganz allein. Schwer wie eine Sau. Leicht wie ein Ei.
(Satie, Schriften, S.49)