...........FILMs :
..................- 46 experiments à 59 sec.
..................- dokumentations
..................- YouTube-channel

...........BIOGRAPHY :
..................- circumstances
..................- companions
..................- working methods
.
. .......SATIE + CONTEMPORARIES :
.. ........... .. - letters
.. ........... .. - memories

..... ... LINKS / LITERATURE
....

..........ART for Satie

..........POSTER SITE

..... unsere Satie-Projekte:
..... 2010 : "Le Fils des Etoiles"
..... 2012 : "Sports et Divertissements"+"Socrate"
..... .2015 : "Serenade for Satie"
..... ► 2016 : SATIE-FESTIVAL Hamburg
..... ► planned : 30 years Satie at Hamburg in 2019
Satie's staircase, photo by Brancusi, 1928

> Brancusi at work for a small Satie monument:
film document

> nice diashow about Satie's home and grave in Arcueil:
http://www.youtube.com/watch?v=MRai-sBWb6w
(weiter aus: Darius Milhaud, Noten ohne Musik, München 1962, S.132 ff.)
Darius Milhaud (1892-1974) - Teil 3

Es war unvorstellbar, dass Satie in solcher Armut gelebt haben sollte. Dieser Mann, der in seinem tadellos sauberen und korrekten Anzug eher wie das Modell eines Beamten aussah, besaß also absolut nichts: ein armseliges Bett, einen Tisch, mit einem Durcheinander von Sachen bedeckt, einen Stuhl und einen halbleeren Schrank, in dem ein Dutzend altmodischer Samtanzüge hing, alle neu und einer wie der andere. In allen Ecken Spazierstöcke, alte Hüte, Zeitungen. Auf dem alten klapprigen Klavier, dessen Pedale mit einer Schnur festgebunden waren, lag ein Paket, dessen Poststempel zeigte, dass es vor ein paar Jahren abgeliefert worden war. Satie hatte nur eine Ecke des Papiers aufgerissen, um zu sehen, was es enthielt - ein kleines Bild, ein Neujahrsgeschenk ohne Zweifel. Auf dem Papier fanden wir Geschenke, die Zeugnis einer kostbaren Freundschaft waren: die Luxusausgaben von Debussys Poèmes de Baudelaire, Estampes und Images mit folgenden herzlichen Widmungen: "Für Erik Satie, den mittelalter-lichen, sanften Musiker" und "Dem berühmten Kontrapunktisten Erik Satie". Hinter dem Klavier fanden wir ein Heft, das Jack-in-the-box und Genevieve de Brabant enthielt, von dem Satie geglaubt hatte, er habe es im Autobus verloren. Mit der ihm eigenen Ordnungsliebe hatte er in einer alten Zigarrenschachtel mehr als viertausend kleine Stückchen Papier mit absonderlichen Zeichnungen oder kalligraphisch extravaganten Inschriften aufgehoben. Sie bezogen sich auf verzauberte Küsten, Teiche und Sümpfe aus der Zeit Karls des Großen. Da gab es häufige Hinweise auf den Teufel oder auf einen Zauberer, der in einem "gusseisernen Schloss in gotischem Stil" hauste. Mit äußerster Sorgfalt hatte er winzige Stadtpläne, ein Phantasie-Arcueil entworfen, in dem die Rue du Diable neben dem Place Notre-Dame lag. Schließlich, hatten wir nicht alle die mit Kreide an das Tor des gegenüberliegenden Hauses (von wem?) geschriebenen Worte gesehen: "Dies Haus ist vom Teufel besessen!"?